E-paper - 13. April 2015
Mosbacher Nachrichten
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Von Lotsen, Giftgas und Camus

Der Verein KZ-Gedenkstätte Neckarelz bietet im April drei Vorträge an

Neckarelz. Vom Lotsen über Giftgas bis zu Albert Camus: Die KZ-Gedenkstätte Neckarelz lädt im April zu drei sehr unterschiedlichen Veranstaltungen in den Seminarraum im Untergeschoss ein.

Am kommenden Sonntag, 19. April, 14 bis 18 Uhr, startet ein neues Ausbildungsprogramm für Gedenkstätten-Lotsen. Es qualifiziert in einem ersten Schritt für den Lotsendienst am Sonntagnachmittag während der regelmäßigen Öffnungszeiten der Gedenkstätte. Die Teilnehmer erhalten eine Einführung in die Geschichte der Neckarlager, in die Konzeption und die Hintergründe der Ausstellung in den vier Räumen sowie zu technischen Fragen.

Voraussetzungen sind Interesse an Geschichte sowie die Bereitschaft zu einigen Einsätzen im Jahr zu selbst gewählten Terminen. Wer gerne auch Gruppen führen möchte, kann später ein Anschluss-Seminar besuchen. Um eine Anmeldung wird gebeten (Kontaktdaten siehe unten).

Über die inzwischen 100-jährige Geschichte von Giftgas als Kriegswaffe hält Dr. Hans Günter Brauch am Dienstag, 21. April, 19.30 Uhr, einen Vortrag. Der (Ab)Rüstungsexperte aus Mosbach spannt dabei den Bogen vom ersten Giftgaseinsatz an der Westfront des Ersten Weltkrieges bei Ypern bis zur Gegenwart, zur Anwendung von Giftgas im Bürgerkrieg in Syrien. Dazwischen steht ein Einschub von Dorothee Roos über den Test von Kampfgasen an Häftlingen im KZ Natzweiler-Struthof.

Der renommierte Camus-Forscher Lou Marin aus Marseille ist am Sonntagabend, 26. April, um 20 Uhr in Neckarelz zu Gast. Er spricht über eine fast unbekannte Seite des Schriftstellers, der vor 55 Jahren bei einem Autounfall starb. Sein Engagement in der französischen Résistance ließ Camus zu einem leidenschaftlichen Verfechter der Gewaltlosigkeit werden, was ihn mit manchen Weggefährten entzweite. Ausgehend von Camus’ Plädoyer gegen militärische und justizielle Gewalt soll ein Blick auf die heutigen Kriegsgefahren in Europa geworfen werden. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Initiative „Gewaltfreie Aktion Neckar-Odenwald“ statt.

Unabhängig von den Veranstaltungen ist die Gedenkstätte wie immer jeden Sonntag Nachmittag von 14 – 17 Uhr geöffnet, für kleine oder größere Gruppen werden Führungen auch jederzeit nach Vereinbarung angeboten unter Tel.: (0 62 61) 67 06 53 oder per E-Mail: vorstand@kz-denk-neckarelz.de.

Mosbacher Nachrichten vom Montag, 13. April 2015, Seite 3 (2 Views)

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